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Hollywood Hank (* 16. September 1985; mit bürgerlichem Namen Sven Pingel) ist ein deutscher Rapper und HipHop-Produzent aus Oderwitz, momentan allerdings lebend in Zittau, auch bekannt unter den Namen Hollywoodsfinest Ted Bundy (angelehnt an den US-amerikanischen Serienmörder Theodore Bundy) und Bak Ta Ehli (türkisch für Blick auf die Menschen).

Zuletzt stand er beim Berliner Independent-Label I Luv Money Records unter Vertrag. Pingel steht im guten Kontakt mit dem Independent-Label Selfmade Records, besonders mit dem Essener-Rapper Favorite.

Biografie

Früheres Leben

Pingel wuchs in Ost-Berlin, genauer dem Prenzlauer Berg, zusammen mit seinen Eltern und seinen zwei Schwestern, auf. Sein genaues Geburtsjahr und Geburtsdatum sind nicht genau bekannt, laut seinem ICQ-Account soll er allerdings aktuell 29 und am 16. September geboren sein, dementsprechend müsste sein Geburtsdatum 1985 sein, dies ist allerdings nicht wirklich nachgewiesen. Laut eigenen Angaben hatte er eine sehr glückliche Kindheit. Sein bester Freund war zu der Zeit ein Junge afrikanischer Abstammung, weshalb er des Öfteren Probleme mit den Neonazis bekam und nachdem er mit Brennesseln malträtiert wurde, wiederkehrende Albträume und Depressionen bekam.

Mit zwölf Jahren zog Pingel auf das Land, wo er das erste Mal mit Hip-Hop in Kontakt kam und inspiriert durch Rapper wie Samy Deluxe, Absolute Beginner, Torch etc. begann mit seinen Freunden unter dem Namen "Fat Flash" bei verschiedenen Freestyle-Battlesteilzunehmen. Mit 13 Jahren nahm Pingel zusammen mit einer Freundin erste Lieder auf; die Beats produzierte er selber über das Musikprogramm Magix Music Maker. Dennoch litt Pingel zu der Zeit an Depressionen, da er weiterhin Probleme mit den Neonazis hatte, sein Vater Alkoholiker wurde und sich seine Eltern oft stritten. Aufgrund dessen begann Pingel mit etwa 15 Jahren Drogen zu nehmen, bekam dadurch Angstpsychosen und kam ein halbes Jahr in Therapie. Inspiriert durch Kool Savas begann Pingel auf dem Schulhof Mitschüler zu "battlen", heißt auf musikalische Weise zu beleidigen; laut eigenen Angaben anfangs aus Spaß und später um sie zu provozieren.[1]

Erste offizielle Veröffentlichung

Ein paar Jahre später machte Pingel den Zivildienst im Süden Deutschlands und begann eine Ausbildung als Ergotherapeut. Dort traf er auf Johnny Flexxx, mit dem er 2003 die Gruppe Projekt Alzheimer gründete. Noch im selben Jahr brachte die Gruppe das AlbumNur ein Versuch raus, das zuerst nur im Bekanntenkreis weitergegeben wurde und drei Jahre später von dem Label Rapz-Records neu rausgebracht wurde. Das Album kann dem Genre Horrorcore-Rap zugeordnet werden, da sich mehrere Seitenhiebe gegen mehr oder weniger bekannte Künstler befinden und es mehrere sadistische, rassistische und drogenverherrlichende Passagen beinhaltet. Laut Pingel habe er auf dem Album einfach seinen ganzen Hass auf die Menschheit, die er in den Jahren entwickelt hatte, auf dem Album herausgelassen. Kurz darauf lernte Pingel den Rapper JAW kennen.

Da Pingel im Osten Deutschlands weiterhin Opfer rechter Gewalt wurde, entwickelte er sich laut eigenen Angaben zu einem "Einzelkämpfer" und begann fremde Menschen zu provozieren um von den Neo-Nazis in Ruhe gelassen zu werden. Aufgrund dessen verschlechterte sich die Beziehung zu seiner Freundin und seinen Eltern, weshalb Pingel wieder Drogenabhängig wurde. Nachdem seine Eltern sich scheiden ließen, beendete er den Kontakt mit diesen und meldete sich auf Internetplattform RBA an, wo er sich mit verschiedenen Rappern battlete, was das endgültige Aus mit seiner Freundin bedeutete.

Anmeldung auf der RBA und Debütalbum

Durch die Reimliga Battle Arena erlangte Pingel innerhalb weniger Jahre eine große Bekanntheit, was dazu führte dass ein ostdeutsches Independent-Label namens Rapz-Records auf ihn aufmerksam wurde und ihn 2006 unter Vertrag nahm. Im selben Jahr erschien sein lang erwartetes Debütalbum Soziopath, welches in der heutigen Untergrundszene aufgrund der rohen Beats und dem expliziten Rap als Deutschrap-Klassiker angesehen wird. Das Album war in dem Sinne besonders, da Pingel neben seiner Psychopathenfigur auch persönliche Themen thematisiert, so z.B. auf dem Song Ostdeutschland, der inhaltlich von den negativen Umständen in den neuen Bundesländern handelt. Nachdem sich Pingel von Rapz-Records getrennt hatte, konnte das Independent-Label Selfmade Records die Rechte für Soziopath erwerben.

Erstes inoffizielles Comeback und weitere Veröffentlichungen

Nach Pingels erstem Solo-Album vergingen einige Jahre in denen er, bis auf die Veröffentlichung einiger Freetracks auf der Internetseite rappers.in und Gastauftritten auf JAW Alben, kaum in Erscheinung trat, bis es zu einem Gastauftritt auf dem Album Anarcho des Essener Rappers Favorite kam.

Beide Rapper veröffentlichten daraufhin 2008 ein Kollabo-Mixtape namens Schläge für Hip Hop, welches nur im Selfmade-Records-Shop erhältlich war und in einer limitierten Auflage veröffentlicht wurde. Das deutsche Hip-Hop-Magazin Juice merkt an, dass das Mixtape nicht für „Jugendschützer“ oder „Moralapostel“ geeignet sei. Favorite und Hollywood Hank harmonieren aber miteinander und präsentieren „brutale Punchlines“, die dafür sorgen, dass der Zuhörer von Schläge für Hip Hop gut unterhalten wird. [2]

2009 wurde bekannt, dass Pingel, der bereits auf dem Jahr zuvor erschienenen „ILM Sampler II“ vertreten war, bei I Luv Money Records unter Vertrag genommen wurde. Somit löste sich sein bisheriger Vertrag mit dem Label Rapz-Records, bei dem Pingel laut eigener Aussage finanzielle und persönliche Differenzen hatte.

Im selben Jahr erschien als zweite Veröffentlichung des neu gegründeten Freiburger Labels Weisse Scheiße die EP Menschenfeind in Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Freund JAW. Das Hip-Hop-Magazin Juice erklärte Menschenfeind im Juli 2009 in ihrer Rubrik Homegrown zum „Kollabo-Album des Monats“. [3]

Vorübergehendes Karriereende und Rückhol-Aktion

Kurz darauf hörte Pingel aktiv mit der Musik auf. Laut JAW habe er aber nicht seine Karriere beendet, sondern habe einfach aktuell keine Zeit Musik zu machen, ein Comeback schloss er allerdings nicht aus.

Am 3. März 2012 hat Favorite im Zeichen einer Rückhol-Aktion von Hollywood Hank verlauten lassen, dass der Rapper sich derzeit in Untersuchungshaft befinde. Das Geld das mittels dieser Aktion gesammelt wurde, geht in einem Spendenfond an seine Mutter.[4]

Comeback

Ende Juli 2014 meldete er sich unter dem neuen Pseudonym "Bak Ta Ehli" wieder zurück [5]. Knapp zwei Monate später veröffentlichte er erste neue Tracks. Auf diesen präsentiert sich der ehemalige "Menschenfeind" von einer ganz anderen Seite und ruft in seinen Texten zum Kampf gegen Faschismus, Sexismus und Rechtsradikalismus auf. Der Track Me Against the World befasst sich genau mit seiner Familie und erklärt, dass Pingel, trotz des abgebrochenen Kontaktes zu seiner Mutter und seinen Großeltern, diese immer noch liebe. Einen komplett Gegensatz dazu bildet der zweite Verse, indem er sich genauer mit seinem Vater befasst; über diesen macht er sich im Laufe des Verses des Öfteren lustig und spielt auf dessen Alkoholproblem an. Nur eine Woche nach seinen ersten neuen Tracks verschwand er wieder auf unbestimmte Zeit aus der Öffentlichkeit.

Stil

Hank ist besonders durch seine Punchlines, seine rohen Beats sowie seine Doubletime-Raptechnik und abwechslungsreiche Stimme bekannt. Die Texte des Rappers können dem Genre des Battle-Raps zugeordnet werden. Hank gibt sich selbst gewalttätig bis psychisch gestört. Des Weiteren beschreibt er seinen Drogenkonsum, perverse sexuelle Vorlieben, Gottlosigkeit und eine sexistische sowie gewaltverherrlichende Haltung. Außerdem spielt der Rapper auch auf den Nationalsozialismus an, was an Versen wie „Gott hat mich geschickt, denn Hitler war zu freundlich“ ,„Bitch was los, ich bin Hitlers Sohn“ und "Ich bin Hitler du Bauer" deutlich wird. Der Hip-Hop-Musiker verarbeitet diese nonkonformistischen Themen in Anspielungen und Wortspielen, sogenannte Punchlines, was dazu dienen soll, den Zuhörer zu unterhalten. Häufige Feindbilder in seinen Texten sind deutsche Rapper und Deutschrap im Allgemeinen.

Mit seiner Rückkehr als "Bak Ta Ehli" scheint sich dieses Image jedoch ins Gegenteil gekehrt zu haben. Hank bezeichnet sich fortan als Friedensaktivist und ruft in seinen Texten, sowie in Foren und sozialen Netzwerken zum Kampf gegen Faschismus, Sexismus und Rechtsradikalismus auf.

Diskografie

Solo-Alben
Titel Veröffentlichung Kommentar Cover Soziopath Erstveröffentlichung: 2006

Wiederveröffentlichung: 2011

Erstveröffentlichung über Rapz-Records

Wiederveröffentlichung über Selfmade Records

Kollaborations-Alben
Titel Veröffentlichung Kommentar Cover Nur ein Versuch 2003 als Projekt Alzheimer; Album mit Johnny Flexxx
Schläge für Hip Hop Erstveröffentlichung: 2008

Wiederveröffentlichung: 2012

Mixtape mit Favorite
Menschenfeind 2009 Album mit JAW
Veröffentlichungen als Bak Ta Ehli
  • 2014: True Lies
  • 2014: Die Welle
  • 2014: I Am Johnny
  • 2014: Image Oder Imagine 3000
  • 2014: Was wäre wenn
  • 2014: Fluch der Karibik
  • 2014: Me Against The World
  • 2014: History X 8000 Bars
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